Tierheime bestätigen: Straßenkatzen sind große Herausforderung für den Tierschutz
Laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Tierschutzbundes bewerten zwei Drittel der befragten Tierheime die Situation der Straßenkatzen in ihrem Einzugsgebiet als problematisch. 78 Prozent erleben sogar sogenannte Katzenschwemmen. Bei knapp der Hälfte aller Tierheime findet die Katzenschwemme im Frühjahr, insbesondere im Mai, statt. Das bedeutet, dass in dieser Zeit vermehrt Katzen in den Tierheimen abgegeben werden oder die Tierheime verwaiste Kitten von Straßenkatzen aufnehmen. Die Unterbringung und Versorgung dieser Jungkatzen stellt die Tierheime Jahr für Jahr vor große Herausforderungen.
„Das Leid der Straßenkatzen bleibt für viele Menschen unsichtbar und ist damit in Deutschland eines der größten unbemerkten Tierschutzprobleme“, erklärt Dr. Moira Gerlach, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund. Geschätzte zwei Millionen Straßenkatzen leben in Deutschland. Anders als viele vermuten, sind sie keine Wildkatzen. Jede einzelne Straßenkatze stammt ursprünglich von einer unkastrierten Hauskatze ab, die sich draußen mit anderen Katzen vermehren konnte. Viele Tierschutzvereine führen deshalb jedes Jahr Kastrationsaktionen durch. Sie allein können es aber nicht schaffen, die unkontrollierte Vermehrung der Tiere einzudämmen. „Nur die flächendeckende Kastration der Straßenkatzen in Kombination mit der Kastration von Freigängerkatzen aus Privathaushalten kann langfristig dazu führen, dass die Population sinkt. Auch Katzenbesitzer sind daher in der Pflicht, ihre Tiere kastrieren zu lassen, wenn diese nach draußen dürfen – egal, ob weibliche Katze oder Kater“, so Gerlach.
Aktion für mehr Katzenschutz
Anders als in südlichen Ländern, sind die Straßenkatzen in Deutschland sehr scheu, suchen keinen direkten Kontakt zu Menschen und leiden im Verborgenen. Dieses versteckte Leid macht der Deutsche Tierschutzbund im Rahmen seiner Kampagne „Tierheime helfen. Helft Tierheimen!“ in diesem Frühjahr verstärkt sichtbar. Mit Öffentlichkeitsarbeit, einer Aufkleber-Aktion und dem Hashtag #KatzenHelfen in den sozialen Medien will der Verband Wege aus dem Teufelskreis der unkontrollierten Vermehrung aufzeigen und auf die wichtige Arbeit der Tierheime im Kampf gegen das Katzenelend aufmerksam machen.
Weitere Zahlen und mehr Informationen zur Kampagne und zur Aufkleber-Aktion unter: www.tierheime-helfen.de/katzenschutz